…das im unbehandelten Zustand grau ist: Salz.
Obwohl wir das Salz von „Le Guérandais“ nutzen, habe ich ehrlich gesagt bisher nicht damit beschäftigt, dass es aus der Bretagne kommt und wie es hergestellt wird. Bei der Reiseplanung kam ich darauf und suchte in Google Maps nach dem Ort und stellte fest, wie gigantisch die dortigen Salzgärten sind - 2000 Hektar. Schon auf der Karte sehen die Felder ganz beeindruckend wie ein Mosaik aus. Das hatte mich so fasziniert, dass ich uns ein Häuschen auf Airbnb in Saillé gesucht habe, direkt bei den Salzwiesen. Es ist eine stille Wohngegend mit sehr adretten Häusern. Hier blieben wir 5 Tage.
Die wie Mosaik aussehenden Becken wurden von Menschenhand erbaut. Bei Flut läuft das Meerwasser aus der Atlantik über ein Kanalisationssystem in die Becken hinein und verdunstet durch Wind und Sonne. Die Kristallisation findet dann im Erntebecken statt. Das grobe Salz wird in der Sommerzeit aus den Becken geerntet, das kostbare Fleur de Sel schwimmt oben und wird vorsichtig abgeschöpft. Die Salzwiesen bieten Raum für eine vielfältige Fauna und Flora. Viele Vogelarten haben ihr Lebensraum hier gefunden. Eine artenreiche Vegetation wächst auf den Böschungen am Rande der Wasserflächen. Die essbaren Queller, vom weiten sehen sie wie Heide aus, wachsen auch in diesem Wasser. Es ist total spannend in mitten der Salzgärten zu fahren und zu spazieren. Und Wunderschön!
Natürlich haben wir auch Salz mitgenommen, von einer kleinen Bude direkt an einem der Salzbecken.
Hier sind ein paar Foto von Saillé und die Salzgärten:
Das Städtchen Guérande, der Namensgeber des Salzes, ist ca. 4 km von uns entfernt. Der mittelalterlicher Stadtkern ist von einer Stadtmauer umschlossen, dessen Zugang nur über eines der 4 Tore möglich ist. Wir haben eine sehr hübsche und charmante kleine Stadt vorgefunden. Als erstes sahen wir die übergroße Kirche „Église Saint-Aubin“. Auf dem Dach sitzt ein zusätzliches Türmchen, das mich an arabische Bauwerke erinnert. Vor der Kirche sahen wir eine Reihe Stahlskulpturen auf Stangen, die Figuren mit unterschiedlichen Werkzeugen darstellen. Der Künstler ist „Nicolas Fedorenko“ und hat das Kunstwerk als stilisierte Prozession erstellt, um daran zu erinnern, dass bis ins 19. Jahrhundert hier vor allem verstorbene Kinder und Priester beigesetzt wurden.
Am Mittwoch waren wir auf dem Wochenmarkt, der auch an Samstagen stattfindet. Lokale Händler bieten ein breites Angebot in der kleinen Markthalle sowie auf dem Marktplatz an. Eine schönere Kulisse, vor dem „Saint-Aubin“ und auf dem umschlossenen Platz kann es für einen Markt kaum geben.
Wir empfehlen Guérande sehr.
Hier sind ein paar Fotos von Guérande:
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